Ein Blick zurück Abstrakt zieht sich die vollkommen verrostete Brücke weit hinaus aufs Meer und verliert sich scheinbar in der Unendlichkeit des Raums. Schemenhaft zeichnen sich an der rechten Seite die Silhouetten einiger Personen ab, die hier vor einem Moment noch standen. Die Brücke am Indischen Ozean, über die vor hundert Jahren Stoffe, Gewürze und Hölzer auf Schiffe verladen wurden, ist schon nicht mehr. Ihre Reste sind dabei, sich im Lauf der Zeit zu verlieren und Raum zu schaffen für eine neue Realität. Und auch diese wird nur ein Aufblitzen in der Ewigkeit andauern. Der Wert des Moments Das Geheimnis der Zeit liegt in der Vergänglichkeit des Augenblicks. Was von Dauer ist, verliert an Bedeutung. Der magische Moment ist nur deshalb so wertvoll, weil er eben nur ein flüchtiger Gast im ewigen Lauf der Zeit ist. Ein paar Minuten später ist er vorüber und verblasst im Strom der Zeit. Niemand kann ihn festhalten. Unsere einzige Chance liegt im Er-Leben dieses Moments. Buddhistische Weisheit Pema Chödrön schreibt: „Die Vergänglichkeit ist ein Prinzip der Harmonie. Wenn wir uns nicht gegen sie auflehnen, sind wir in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit.“ Dankbar den Moment erleben Die Vergänglichkeit ist eine der wichtigsten Konstanten in unserem Universum. Ohne sie gäbe es keinen Platz für Neues, keinen Raum für Entwicklung, keine Wertschätzung des Augenblicks. Logischerweise kann das Ziel unseres Lebens nicht das Ankommen sein. Vielmehr geht es darum, dankbar den Moment zu erleben und dieses großartige Geschenk der Zeit anzunehmen. Es gibt kaum eine Fotografie, die bildhafter die Vergänglichkeit des Materiellen auszudrücken imstande ist. Alles Dingliche, sowohl Mensch als auch Objekt, ist letztlich nur ein Spielzeug der Zeit.